Der Vortragssaal der Richard-Fehrenbach Gewerbeschule erinnerte an ein Physik-Labor als die Schülerinnen und Schüler der AG „HolMOS: Angewandte Physik/Wellen und Quanten“ am vergangenen Donnerstag die ersten Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit vorstellten. Sie arbeiten an einem „Digital-holographischen Mikroskop for OpenScience (HolMOS)“. Das Projekt hat zum Ziel, ein Mikroskop zu entwickeln, mit dem man 3D-Bilder von schulischen Präparaten anzeigen kann – und das zu einem Preis von ca. 200 EUR pro Mikroskop. So wäre es für Schulen erschwinglich und könnte überall den Unterricht bereichern, im Gegensatz zu den Tausende von Euros teuren Lösungen, die es heute zwar dafür gibt, die aber aufgrund der Kosten nicht in Schulen stehen.


Das Projekt findet in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut für Physikalische Messtechnik (IPM) in Freiburg statt, dessen Vertreter Dr. Beckmann und Dr. Fratz beim Vortrag ebenfalls anwesend waren und von den Schülerinnen und Schüler gleich zu Beginn des Vortrags begrüßt wurden. Dr. Beckmann gab dann für die anwesenden Zuhörer auch noch einmal eine kurze Einführung in die Struktur des Projekts.

Anschließend führten die verschiedenen Schülerinnen und Schüler der HolMOS-AG souverän, fachkundig und gut koordiniert durch den Abend. Sie erklärten, dass sie sich für die vielfältigen Themen und Arbeiten in verschiedene Gruppen aufgeteilt hätten, von denen eine auch das Projektmanagement und Controlling übernimmt. In diesem Bereich erhalten die Schülerinnen und Schüler Unterstützung von Seiten des TheoPrax-Zentrums am Fraunhofer Institut für Chemische Technologie (ICT) in Pfinztal, dessen Vertreterin Frau Parissius ebenfalls anwesend war.
Eine weitere Gruppe beschäftigt sich z.B. mit der genauen Charakterisierung des für den Einsatz geplanten handelsüblichen Kosmos-Mikroskops, dessen Eigenschaften man sehr genau verstehen muss, um es für den vorgesehenen Zweck einsetzen zu können. Wieder andere Schülerinnen und Schüler arbeiten an der Aufnahme eines digitalen Bildes, das man dann zur 3D-Darstellung weiterverarbeiten kann. Hierzu kommt ein Rasperry-Pi mit entsprechendem Kamera-Modul zum Einsatz. Eine weiteres Arbeitsfeld ist das Verständnis von Lasern, das Finden einer kostengünstigen, aber dennoch qualitativ hochwertigen Laserquelle und die Frage, wie man diesen so mit Strom versorgen kann, dass er zuverlässig kohärent ist – eine Eigenschaft, die für die Holographie unabdingbar ist.

Diese Darstellung gibt nur wenige Aspekte dessen wieder, was die Schülerinnen und Schüler in Theorie und Vorführexperimenten beim Vortragsabend erklärt haben. Es war zu spüren, dass alle Beteiligten mit großem Engagement bei der Sache sind und dass die Schülerinnen und Schüler, die in der neunten bis dreizehnten Klasse sind und von ca. zehn verschiedenen Schulen kommen, sich bereits viel Fachwissen erarbeitet haben.
Nach über neunzig Minuten wohlkoordininierten Programms endete der Abend mit der Formulierung der weiteren Ziele seitens der AG-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer. Die Seminarleitung dankte allen für das deutlich zu spürende Engagement und zeigte sich angesichts der vorgestellten Zwischenergebnisse sehr zuversichtlich für den weiteren Verlauf des Projekts.